Unsere Hunde sind so genial
Hier ist ja zur Zeit etwas Chaos mit Sébastien, der das Bad macht, den Gerüstbauern, die zwei Tage das Gerüst aufgestellt haben und nun den Leuten der Fassadenfirma. Die haben vorgestern und gestern die Hauswände gründlich gereinigt. Eigentlich wollten sie heute morgen wieder kommen. Allerdings rief gestern ein Angestellter der Firma an und meinte, dass sie wegen des Unwetters heute nicht kommen und erst am Dienstag wieder kommen können. Sébastien hatte sich heute erst für 10 Uhr angekündigt und Chris freute sich aufs Ausschlafen. Er war gestern wegen des Unwetters nicht nur drei Stunden von der Arbeit nach Hause unterwegs, sondern morgens schon um 5 Uhr aufgestanden, weil es ein sehr frühes Meeting im Büro gab. Folglich war er platt.
Wir öffneten also frohgemut die Hundetür und die Katzenklappen, hatten einen langen Abend und gingen spät ins Bett in dem Bewusstsein, dass wir nun drei Tage frei haben. Wie ich erst später erfuhr, weil ich es schlicht verschlafen habe, gab es aber um 8.15 Uhr heute morgen wilden Hundetumult auf der Terrasse. Tano, der bei uns schläft, sprang alarmiert auf und wollte raus. Immerhin wachte Chris davon auf und ging mit Tano nach unten, um zu schauen, warum die Hunde so bellen. Was er vorfand, waren drei sehr wachsame Hunde auf der Terrasse mit Blick in Richtung unteres Gartentor und Tano schloss sich ihnen sehr entschlossen sofort an. Sie waren empört, weil die Arbeiter der Fassadenfirma in den Garten eingedrungen waren. Die Arbeiter haben einen Schlüssel vom Gartentor und kamen rein, gingen angesichts der drei bellenden Hunde aber lieber wieder vor das Tor. Wobei die Hunde keine Anstalten machten, näher zum Tor zu laufen, sondern auf der Terrasse stehen blieben. Als Chris dazu kam und die Lage überblickt hatte, schickte er die Hunde ins Haus, schloss die Hundetür und die Katzenklappen und rief den Männern zu, dass sie nun reinkommen können. Es stellte sich heraus, dass der Angestellte der Firma, der uns angerufen hatte, uns nur die Hälfte der Infos weitergereicht hatte. "Sollte es doch nicht regnen, würden sie kommen" hatte er unterschlagen. Und da waren sie nun, denn der Regen hatte aufgehört und die Sonne schien. Einer der Angestellten hat große Angst vor Hunden, weil er mal gebissen wurde und ausgerechnet er hat das Tor geöffnet und sah drei bellende Hunde auf der Terrasse. Das tut mir echt leid, denn wir achten normalerweise darauf, dass die Hunde niemanden belästigen und sie dürfen je nach Arbeit nicht in den Garten.
Ansonsten nehmen die Hunde die Arbeiten im Haus und draußen gelassen. Sébastien kennen sie, er ist also keine Aufregung wert. Die Männer der Fassadenfirma können außen an der Terrassentür abkleben, ohne dass die dösigen Hunde auf dem Sofa oder in einer Kudde auf anderen Seite der Scheibe mehr als ein Auge öffnen. Aber dann sind wir halt auch dabei und signalisieren damit offensichtlich, dass das okay ist und die das dürfen.
Sébastien hat uns zu Recht diese Firma empfohlen, denn es ist beeindruckend, wie akkurat sie arbeiten. Ich war beeindruckt, was alles abgedeckt wurde, inklusive unserem Terrassentisch und den Stühlen. Selbst die Garageneinfahrt ist abgedeckt und sie haben sogar in die Folie Einschnitte über dem Rost gemacht, damit das Wasser abfließen kann. Jeden Arbeit kommt ein Bauleiter der Firma, um zu schauen, wie es läuft. Wobei wir sogar zwei Bauleiter haben, denn Sébastien lässt es sich nicht nehmen, die Arbeiten in seinen Rauchpausen zu begutachten. Bisher ist er beeindruckt von der Sorgfalt, mit der gearbeitet wird. Zitat: "Ich habe bisher keine andere Firma gesehen, die so sauber arbeitet"
Sébastien ist nicht nur ein sehr guter, sehr sorgfältiger Handwerker, sondern er liebt auch Innenarchitektur, vor allem im Sanitärbereich. Wie schon während und nach dem Umzug hat er geniale Ideen. Deswegen war die Badplanung mit ihm auch erst mal ein erster Entwurf gg. Im Laufe der Arbeiten hat es einige kleine und größere Änderungen gegeben. Sébastien bringt seine neuen Ideen immer so an:
Er: "Britt, ich habe eine Idee. Du weißt, ich möchte, dass Ihr absolut zufrieden seid mit dem neuen Bad. Hättest Du eine Minute?" Ich folge ihm ins obere Badezimmer und er erklärt mir, was er meint. Jedes Mal ist die Idee super. Ob die Toilette um 90 Grad verlegt oder die Badewanne tiefer gelegt wird, er hat immer Recht. Im Übrigen hat er einen schönen Humor und Einfühlungsvermögen. Wir trafen auf der Terrasse zusammen und rauchten eine Zigarette, als ich mich beklagte, dass so viele fremde Männer im Garten sind. Er meinte, dass es in Frankreich ein Sprichwort gibt: "Man kann kein Omelette braten, ohne das Ei zu zerschlagen. Das Haus wird aber richtig schön aussehen, wenn es fertig ist." Ich wies grinsend darauf hin, dass die Männer meine morgendliche, zugegebenermaßen sehr starre Routine komplett durcheinander bringen und dass meine tägliche Routine quasi wie das Omelette-Ei zerbricht. Was bei ihm einen Lachanfall auslöste gg
Obwohl wir hier im Quartier eine Vorgabe haben, was die Farbe vom Haus betrifft (irgendwas sandfarbenes), gibt es jede Menge Möglichkeiten, das Haus zu streichen. Grundfarbe, Akzente um die Fenster, Farbe der Fensterbank sind im gesetzten Rahmen variabel. Chris und ich haben uns deshalb schon in den letzten Wochen im Viertel umgeschaut, welche Farbe wir wollen. Das Ergebnis: Die dunklere Grundfarbe vom zweiten Haus rechts. Die Akzente so wie sie waren. Die Fensterbänke in dem Grau wie bei den direkten Nachbar. Wenn wir die Farbkarte bekommen, werden wir also bei den Nachbarn klingeln und fragen, ob wir diese mal kurz an ihr Haus anlegen können.
Ich hatte über die informelle FB-Seite von Vigy nach einer Katzensitterin für unseren Hundeurlaub Ende August gesucht und zwei Angebote erhalten. Ein Angebot kam aus einem Nebendorf, aber die Bilder im Profil gefielen mir gar nicht. Die Dame hat fünf Bordercollies und die Bilder zeigen, wie die Border Gänse treiben. Ich habe keine Ahnung, ob das für die Gänse okay ist, aber mein Bauchgefühl sagte eher "non". Kurz darauf meldete sich eine junge Frau aus Vigy und die Notarin mit den Regenbogenhaaren schrieb darunter, dass wir niemand Zuverlässigeren finden könnten. Wir nahmen Kontakt zu ihr auf und vereinbarten ein Treffen. Bevor das stattfinden sollte, traf ich abends nach dem Heimkommen von der Arbeit auf die Nachbarin von ein paar Häusern weiter, die ihren kleinen Wuschelhund spazieren führte, der sich immer von mir knuddeln lässt. Sie ist französischer als ein Baguette, immer geschmackvoll gekleidet und geschminkt, oft mit einer brennenden Zigarette in der Hand und der Hund ist "mignon" (niedlich), was sie gerne hört.
Diesmal fragte sie mich, ob ich eine Katzenbetreuung gefunden hätte. Sie hatte meine Anfrage bei FB gelesen. Ich knuddelte kniend mit ihrem Mini am Boden und fragte quasi von unten nach oben grinsend, ob sie das vielleicht machen möchte. Sie meinte, dass ich sie gerne hätte fragen können und sie das gerne ohne Bezahlung gemacht hätte, dass aber Sh. eine sehr vertrauenswürdige Person wäre, auf die ich mich verlassen könne. Sie freute sich, als ich ihr sagte, dass wir schon in Kontakt seien. Ich hatte übrigens dummerweise die Annonce veröffentlicht, kurz bevor die Umarbeiten anfingen und es chaotisch wurde. Ich schrieb Sh., dass wir momentan Handwerker im Haus haben, ich mich aber in zwei Wochen melden würde. In der völlig irrigen Hoffnung, wir sind dann fertig.
Die zwei Wochen waren nun rum und im/ums Haus ist immer noch Chaos, in dem sie die Katzen eher als angepisst kennen lernen würde. Also schrieb ich ihr, dass wir sie auf jeden Fall engagieren möchten, wieviel wir pro Tag bezahlen würden und dass wir bis August noch viel Zeit für ein Treffen hätten. Sie findet die Bedingungen in Ordnung und somit haben wir eine neue Catsitterin, nachdem unsere bisherige ihr Studium abgeschlossen hat.